Brustverkleinerung nach der Hall-Findlay Methode

Bei der Methode der Brustverkleinerung handelt es sich um eine relativ junges Verfahren. Erst im Jahr 1999 wurde die Operationsmethode von der kanadischen Chirurgin Elisabeth Hall-Findlay erfunden. Bis heute ist das Behandlungsverfahren in Deutschland bzw. in Europa noch relativ unbekannt. In Deutschland wird das Verfahren seit 2001 angeboten und verlangt ein hohes Maß an Kunstfertigkeit und Fachwissen. Das notwendige Spezialwissen wird heute auch in speziell auf das Verfahren ausgerichteten Weiterbildungskursen vermittelt. Mittlerweile gibt es auch einige plastische Chirurgen, die die Behandlungsmethode in ihr Repertoire aufgenommen haben, durchgesetzt hat sich das Verfahren aber noch nicht. Das ist allerdings etwas überraschend, wenn man sich die Vorteile ansieht, die die Art des Eingriffs gegenüber den „traditionellen Operationsverfahren“ bietet.

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Ein junges Operationsverfahren mit zahlreichen Vorteilen

Im Gegensatz zu herkömmlichen Operationsverfahren eignet sich die Methode für so gut wie alle Brustformen und -größen. Auch Form und Straffheit der neuangelegten Brust können im Rahmen der Behandlung positiv beeinflusst werden. Es ist nur ein einziger, relativ kurzer Schnitt notwendig und schmerzhafte Drainagen, die das postoperative Infektionsrisiko ansteigen lassen, sind in den meisten Fällen nicht notwendig.

Die Hall-Findlay Methode eignet sich auch zur Behandlung sehr großer Brüste. Der komplizierteste Teil einer jeden Brustverkleinerung ist das notwendige Versetzen der Brustwarze. Das ist notwendig um sicherzustellen, dass die Lage der Brustwarze auch zur neu geformten Brust passt.

Schonende Operationsmethode ohne Beeinträchtigung der Stillfähigkeit

Allerdings muss bei dem Operationsschritt darauf geachtet werden, dass die Brustwarze auch nach der Operation ihre Funktionsweise weiter beibehalten kann. Um das zu gewährleisten, wird die Brustwarze bei der Hall-Findlay Methode mit einem so genannten „Stiel“, einem Gewebeblock aus Drüsen- und Fettgewebe, an die neue Position versetzt.

Dadurch wird nicht nur das Gewebe der Brustwarze geschont, auch der für ihre Sensibilität verantwortliche Nerv wird durch die Operation nicht in Mitleidenschaft gezogen. Während der gesamten Operationsdauer kann die Durchblutung des Brustwarzengewebes sichergestellt werden, da durch den Stiel die Verbindung zum inneren Ursprung mit der Brustdrüse erhalten bleibt. Damit können auch die für die Milchbildung notwendigen Milchgänge vollständig erhalten bleiben, was auch bedeutet, dass die Operationsmethode auch für jüngere Patientinnen in Frage kommt, bei denen noch ein Kinderwunsch vorliegt.

Weder die Stillfähigkeit, noch die Sensibilität der Brustwarze werden durch den Eingriff beeinträchtigt. Auch der Brustmuskel wird bei der Methode geschont und bereitet auch in der postoperativen Phase keinerlei Problem. Weitere Vorteile der Operationsmethode sind die bessere Form und Haltbarkeit der Form sowie die wesentlich verkürzte Operationsdauer.

Eine herkömmliche Brustverkleinerung dauert zwischen 3 und 4 Stunden, die Operation nach Hall-Findlay lediglich ca. 1 Stunde. Im Durchschnitt können die Patientinnen bereits einen oder zwei Tage nach erfolgreicher Operation mit einer neuen Körbchengröße die Klinik wieder verlassen.

Durch schonende OP-Technik und kurze Operationsdauer weniger Komplikationen

Die kurze Operationsdauer und die daraus resultierende verkürzte Aufenthaltszeit in der Klinik bringen noch weitere Vorteile mit sich: Die betreffenden Frauen können schneller wieder in ihren Alltag und zu ihrer Familie entlassen werden und auch der Heilungsprozess ist entsprechend kürzer als bei traditionellen Operationsverfahren.

Auch das durch die Operation entstehende Narbengewebe ist wesentlich feiner und verursacht damit ebenfalls weniger Komplikationen (Taubheit, Narbenspannung etc.)